Windows XP - Jetzt ist alles vorbei?

 

Heute habe ich bei meinen Updates in Windows XP eine "Benachrichtigung über das Supportende" erhalten. Das hat mich sogleich dazu bewogen, IXQuck für eine einschlägige Suche danach zu bemühen.

 

Und was liest man? Viele Horrorgeschichten:

 

1) Windows XP verkommt zur Virenschleuder

2) Keine Treiber mehr für neue Hardware

3) Neuere Programme unterstützen Windows XP nicht mehr.

4) Höchstes Risiko für Privatanwender

5) Sogar in Firmen wird noch Windows XP verwendet - wie unverantwortlich.

6) Über 90% der Bankautomaten in Amerika laufen noch mit Windows XP

7) Auch im Deutschen Bundestag sind noch üner 4000 PCs (von über 7000) mit XP ausgerüstet.

OK, das habe ich gefunden.

 

Meine Meinung dazu:

 

1) Windows XP war schon immer eine Virenschleuder, das ist seit anbeginn der XP-Zeit so. Und daran wird sich ab dem 8.April nicht schlagartig alles noch weiter verschlimmern.

2) Bis jetzt habe ich noch keine "neue Hardware" gefunden, für die es keine XP-Treiber gibt. Wer eine Findet, kann mir ja mal zwecks Update bescheidsagen.

4) Welches denn? Auch da ist mir bis jetzt nichts untergekommen.

3+4) Welche Hersteller sollten denn so dämlich sein, und sich von 30% des Marktes absägen?)

5) Ja, wie Punkt 1. Wer es bis jetzt geschafft hat, sein XP einigermaßen sauberzuhalten, der weiß auch nach dem 8. April, was er tun muß.

7) Ob das in Deutschland auch so ist? Vermutlich ja.. Hier sehe ich das höchste Risiko. Nicht unbedingt, weil es nun gerade XP ist, sondern vielmehr, weil es Windows ist. Man kann sich ja über alles streiten, wozu braucht ein Bankautomat ein solch komplexes Betriebssystem mit all den Risiken? Da wüde ich als Bank eine andere Lösung finden, das ist mal sicher.

8) Die machen eh, was sie wollen, abseits jeglicher Vernunft. Da kommt es auf so eine Kleinigkeit wie ein Betriebssystem nicht mehr an.

 

Was kann man jetzt also machen?

 

Wir haben in Deutschland eine Neidgesellschaft, d.h. damit auch, daß immer jemand anderes Schuld ist. Darum spreche ich hier auch keine Empfehlung aus. Verantwortung ist eine persönliche Sache.

Ich kann Ihnen aber verraten, wie es bei mir läuft:

Bei mir läuft alles unter Windows XP. Ich habe mich eingearbeitet und muß nichts mehr suchen oder herausfinden. Der Virenscanner, Flashplayer und Java werden immer aktualisiert (Wobei ich Flash meist eh abgeschaltet habe - aus Sicherheits- und Performancegründen). Den Windows-Explorer benutze ich schon seit einem Jahrzehnt nichtmehr. Der Firefox läuft in Sandboxie, was mich schon tausende Male vor Schadprogrammen geschützt hat. Ich mache regelmäßig Backups von allen Daten.

Solange alle meine Programme funktionieren, bleibt XP bei mir aktiv. Wenn es zu schlimm wird (also, wenn Tatsächlich neuere Programme XP nicht mehr unterstützen sollten, oder die Viren die Oberhand gewinnen sollten) tue ich das, was ich eh schon seit Jahren vorhabe: Umstieg auf CentOS.

Klar, unter Linux werden einige unersetzliche Programme nunmal nicht laufen. Für Firmen gibt es nunmal echt viele Programme, die nur für Windows erhältlich sind. Und die lassen sich auch nicht gegen etwas anderes erstzen, es sei denn, man verzichtet auf die ganze Sache. Für soetwas würde ein extra Rechner aufgestellt werden - mit Windows XP natürlich.

 

Eines darf man allerdings bei all dem nicht vergessen: Sicherheitslücken, die nach dem 8.4. auftreten werden, werden dann aller Voraussicht nicht mehr behoben. Ob es solche alerdings nach all den Jahren des Patchens noch in kritischer Form gibt/geben wird, kann wohl vorher niemand sagen.

 

Wenn Sie sensible Daten auf Ihren PC haben, dann werden Sie aber wohl eh kein Windows, egal welche Version benutzen wollen.

 

So, nun bin ich mal gespannt, wie es weitergeht!